Interview zur Übernahme des Deutschland-Geschäfts von Nordnet durch die OnVista Bank

David Ernsting, Herausgeber von broker-test.de, sprach mit Klaus-Jürgen Baum, Geschäftsführer der OnVista Bank GmbH, über die Übernahme des Deutschland-Geschäfts von Nordnet durch die OnVista Bank und die sich daraus ergebenden Änderungen für Nordnet-Kunden. Außerdem verriet uns Herr Baum einige Details zu neuen und individuellen Preismodellen für Heavy Trader.

Die OnVista Bank wird das Deutschlandgeschäft der Nordnet Bank, welche sich künftig stärker auf die Nordeuropäischen Finanzmarkt fokussieren will, übernehmen. Inwiefern profitieren die bisherigen Nordnet Kunden davon?

Klaus-Jürgen Baum: “Die OnVista Bank ist ein erfahrener und auf die Betreuung von aktiven Tradern spezialisierter Anbieter. Damit ist garantiert, dass die bisherigen Nordnet-Kunden ihre Trading-Ideen auch weiterhin auf höchstem Niveau umsetzen können.

Darüber hinaus bieten wir den Nordnet-Kunden einen ganzen Blumenstrauss von weiteren Vorteilen, die über die bisherigen Services von Nordnet hinausgehen. Dazu gehören vor allem der außerbörsliche Direkthandel mit 24 Emittenten, der Futures- und Options-Handel an der EUREX und die einzigartige Verzahnung mit Deutschlands führendem Finanzportal OnVista.de. Und natürlich der besonders weit reichende Schutz der Kundengelder. Denn die OnVista Bank ist Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken.”

Vergleicht man die Standardkonditionen von Nordnet mit den Ordergebühren beim OnVista Classic Depot, liegen diese ja gar nicht soweit auseinander. So ist Nordnet zwar bei recht kleinen Ordervolumen günstiger, bei größeren Aktienkäufen ist das Brokerage der OnVista Bank klar kostengünstiger. Was bedeutet dies für die künftigen Kostenstrukturen?

Klaus-Jürgen Baum: “Unser Wechselangebot an die Nordnet-Kunden steht unter dem Motto „Alles bleibt besser“: Wir garantieren ihnen für die kommenden zwölf Monate die bei Nordnet gewohnten Konditionen. Zusätzlich gibt es attraktive Willkommensvorteile – zum Beispiel beim Direkthandel und beim EUREX-Handel. Außerdem können Nordnet-Kunden nach dem Übergang natürlich auch zu unserem bewährten Classic Depot oder zum innovativen FreeBuyDepot wechseln.

Überhaupt sind wir bei der OnVista Bank davon überzeugt, dass wir unseren Kunden mehr Wahlmöglichkeiten bei den Trading-Tarifen bieten müssen: Stellen Sie sich vor, Ihr Mobilfunk-Anbieter hätte nur einen einzigen Tarif… Darum werden wir schon in den nächsten Monaten mit einem weiteren Preismodell an den Start gehen, das speziell für aktive Trader mit mehr als 200 Trades im Jahr interessant sein wird.”

Speziell für Heavy Trader bietet die Nordnet Bank sehr attraktive Konditionen. Wie wird sich die OnVista Bank für diese ganz speziellen Anleger aufstellen?

Klaus-Jürgen Baum: “Wir haben schon heute bei der OnVista Bank eine ganze Reihe echter Heavy Trader, also Kunden mit mindestens vierstelligen Orderzahlen pro Jahr. Unsere Erfahrung zeigt, dass diese Kunden besonders anspruchsvoll sind und ganz individuelle Bedarfe bei der Konditionsgestaltung haben. Für diese Kunden schneidern wir Konditionen nach Maß, anstatt sie in ein Preistableau von der Stange zu zwängen. Mit diesem Ansatz werden wir auch auf die entsprechenden Nordnet-Kunden zugehen.”

Werden die neu dazugewonnen Kunden ihre gewohnte Handels-Software WinTrade weiter benutzen können? Oder wird es dann für alle Kunden die OnVista Handelssoftware geben?

Klaus-Jürgen Baum: “Nach der Übertragung ihrer Konten und Depots stehen den Nordnet-Kunden zwei Trading-Tools zur Verfügung: Erstens die professionelle Handelssoftware GTS, die in Zusammenarbeit mit unseren Kunden seit mehr als zehn Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert wird. Und zweitens das gerade vollständig überarbeitete Webtrading. Aufgrund der Verzahnung mit unserem Finanzportal OnVista.de ermöglicht es übrigens, direkt aus den Übersichtsseiten einzelner Wertpapiere heraus zu handeln.”

Wie unterscheiden sich die Kunden der OnVista Bank von den Tradern bei Nordnet hinsichtlich Trade-Häufigkeit, Ordergrößen und Depotvolumen? Nordnet war ja gerade auch bei Daytradern sehr beliebt…

Klaus-Jürgen Baum: “Unsere aktuellen Kunden nutzen sehr aktiv den Direkthandel mit den Emittenten von Zertifikaten und Optionsscheinen, den es bei Nordnet bisher nicht gab. Der Handel ist sehr schnell, besonders kostengünstig und findet auch außerhalb der Börsenzeiten statt. Außerdem bietet die OnVista Bank laufend Sonderaktionen an, bei denen der Direkthandel mit Produkten ausgewählter Emittenten völlig kostenlos ist. Vor allem unsere Profi-Trader schätzen darüber hinaus den Futures- und Options-Handel an der Eurex.

Wir sind zuversichtlich, dass wir die Nordnet-Kunden davon überzeugen können, von diesen leistungsstarken Angeboten künftig ebenfalls zu profitieren.”

Im Zuge der Übernahme wird die Kundenzahl der OnVista Bank schlagartig um über 37 Prozent steigen. Werden im Zuge der Übernahme auch Mitarbeiter von Nordnet in Deutschland übernommen, um einen weiterhin guten Kundenservice zu garantieren?

Klaus-Jürgen Baum: “Nordnet hatte keine Mitarbeiter in Deutschland, die Kundenbetreuung fand aus Schweden heraus statt. Die OnVista Bank hat deswegen zusammen mit Nordnet einen Plan erarbeitet, mit dem wir für Kontinuität in der Betreuung sorgen und den Nordnet-Kunden von Anfang an den gleichen Top-Service bieten können, den unsere aktuellen Kunden genießen.”

Ihre Wachstumsraten sind beeindruckend. Werden Sie an ihnen festhalten können? Wo liegen die Chancen, weiter zu wachsen? Sind weitere Übernahmen denkbar bzw. geplant?

Klaus-Jürgen Baum: “Grundsätzlich hat internes Wachstum für uns Vorrang. Die fortlaufende Verbesserung unserer Angebote und unserer Betreuungsqualität bleibt dabei der wichtigste Treiber für die Gewinnung neuer Kunden und die Zufriedenheit unserer gegenwärtigen Kunden. Außerdem profitieren wir vom Kontakt mit den vielen hunderttausend Nutzern unseres Finanzportals OnVista.de. Wir beziehen sie aktiv in die Entwicklung weiterer innovativer und kundenorientierter Angebote ein.

Daneben sind wir offen für externe Wachstumsgelegenheiten – immer vorausgesetzt sie passen zu unserem Geschäftsmodell. In den kommenden Monaten werden wir uns allerdings in erster Linie darauf konzentrieren, für einen reibungslosen Übergang der deutschen Nordnet-Kunden zu sorgen.”

Gibt es aus Ihrer Sicht nun einen Konzentrationsprozeß in der Brokeragebranche?

Klaus-Jürgen Baum: “Der Blick auf die Wettbewerbslandschaft in Deutschland zeigt, dass sich die Anbieterzahl in den letzten Jahren eher vergrößert hat. Das gilt erst recht, wenn man neben den klassischen Wertpapier-Brokern auch die spezialisierten CFD- und Forex-Broker in die Betrachtung einbezieht. Gewinner sind eindeutig die Kunden: Der im europäischen Vergleich äußerst intensive Wettbewerb sorgt für niedrige Preise, hervorragende Qualität und hohes Innovationstempo – und daran wird sich so schnell nichts ändern.

Vielen Dank für das Gespräch!

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