Nebenwerte – Die unterschätzten Wachstumswerte

Vor allem in der Berichterstattung der fachfernen Medien fristen die Nebenwerte, ihrem Namen gerecht, ein Nischendasein. Hier wird nur sehr selten über die aktuellen Umsatzzahlen oder Quartalsergebnisse publiziert, wohingegen Zahlen eines Unternehmens wie Siemens oder VW als Indikation für die gesamte Wirtschaft herangezogen werden.

Dabei spielen sich die erfolgreichsten Geschichten fernab vom Auge der Öffentlichkeit in den kleinen Werten ab. Erst kürzlich berichteten wir hier auf broker-test.de über die sagenhaften 584 Prozent Kursgewinn in kaum mehr als zwei Jahren bei der CANCOM IT. Dies ist jedoch alles andere als eine Ausnahme.

Nebenwerte in der 2. Liga – Der MDAX

Einen breiten Überblick über die größten Nebenwerte können Sie sich verschaffen, wenn Sie den MDAX betrachten. Das M steht für Mid-Caps, ein englischer Begriff, der mittelgroße Aktienunternehmen bezeichnet.

Der MDAX wurde als Index im Jahr 1996 aufgelegt und beheimatet die 50 größten Nebenwerte an der deutschen Börse. Dies sind diejenigen Firmen, die der Größe nach auf die Unternehmen des DAX folgen.

 

 

Wer in den DAX will, muss also erst einmal den MDAX hinter sich lassen. Das können Sie bildhaft mit der 1. und der 2. Fußball-Bundesliga vergleichen. Jede Saison wird neu bewertet, hier gibt es dann Aufsteiger und Absteiger. Genau wie beim Fußball erfreut sich die erste Liga einem großen allgemeinen Interesse, während die zweite Liga eher etwas für Insider und Fans darstellt.

Doch auch im MDAX finden sich namhafte Unternehmen wie die Axel Springer AG, die Fielmann AG oder Kabel Deutschland. Das Gros der Aktien ist hier jedoch geprägt von grundsoliden mittelständischen Industrieunternehmen, die teilweise sehr elegant durch die Finanzkrise gekommen sind und ohne extreme Kursschwankungen heute besser dastehen als jemals zuvor.

Zu nennen wären beispielsweise Wincor Nixdorf, MTU Aero Engines, die Krones AG, Celesio, Rheinmetall, Wacker Chemie oder Continental. Hinter diesen Werten verbirgt sich die wahre Kraft, die Exportstärke und das heimliche Wachstum der bundesdeutschen Wirtschaft.

Eine Beteiligung an Unternehmen dieser Art hat mit Zockerei wenig zu tun. Fragen Sie sich selbst, ob in den heutigen Zeiten Ihr Geld auf dem Sparbuch besser aufgehoben ist als beispielsweise in einem Depot ausgesuchter Nebenwerte.

Im MDAX haben sich ebenso beeindruckende Börsengeschichten ereignet. Die bekannte ProsiebenSat1 AG beispielsweise gab es vor knapp zwei Jahren, im Frühjahr 2009, für unter 1,00 Euro die Aktie zu erwerben. Heute steht das Papier bei über 20 Euro. Das entspricht einem Kursgewinn von über 2.000 Prozent!

Die Hugo Boss AG, ebenfalls bekannt, ebenfalls MDAX, stand in 2009 zeitweise bei unter 10 Euro die Aktie. Sie notiert heute oberhalb von 50 Euro. Auch hier waren also deutlich über 500 Prozent an Kurssteigerung drin.

 

 

Der SDAX – Große Namen in der 3. Reihe

Unterhalb von DAX und MDAX gibt es dann auch so etwas wie eine dritte Liga: Den SDAX. Das S steht hierbei für Small-Caps. Dieser englische Begriff bezeichnet kleinere Unternehmen, die an der Börse gelistet sind. Spätestens hier sind Sie also bei echten Nebenwerten angelangt.

Dieser Begriff kann jedoch ein wenig in die Irre führen, denn eigentlich sind die Unternehmen des SDAX der Ordnung nach immer noch die Plätze 81 bis 130 der größten deutschen Börsenunternehmen, also keinesfalls klein. Auch hier finden sich namhafte Titel unter den Vertretern: CTS Eventim, die SIXT AG, die comdirect bank AG oder auch die Deutz AG.

Auch im SDAX gab es in den letzten Monaten unwahrscheinlich hohe Kurszuwächse zu beobachten. So stieg die Aktie der Balda AG beispielsweise von ihrem Tief bei etwa 2 Euro im Mai 2010 auf aktuell über 8 Euro an. Das sind über 300 Prozent. Jedoch konnte sich genauso die Aktie des Maschinenbauers Dürr in den jüngeren Vergangenheit im Wert verdreifachen, wenngleich über einen etwas längeren Zeitraum.

Nebenwerte – Die Börsen-Stars von Morgen

Den Werten aus MDAX und SDAX ist gemein, dass sie denselben Handelsregularien unterliegen wie die DAX-Werte und dass sie sehr liquide gehandelt werden. Wie weiter oben dargestellt, finden sich innerhalb dieser beiden Indizes wahre Rohdiamanten. Das liegt, wie beschrieben, daran, dass einige der mittelgroßen Unternehmen noch große Wachstumspotentiale besitzen.

Einmal im DAX angelangt, können sie jedoch logischerweise nicht weiter aufsteigen. Es ist die Mischung aus Geschäftsmodell, Marktstellung und Management, die es einem Unternehmen ermöglicht, nachhaltig zu wachsen und damit auch im Börsenkurs zuzulegen.

Wenn der Börsenkurs steigt, so steigt auch der Marktwert des Unternehmens. Nur so ist überhaupt der finale Aufstieg in den DAX möglich. Die Börsen-Stars von Morgen finden sich also in MDAX und SDAX. Wenn Sie als Anleger also klug investieren, können Sie bei der Erfolgsgeschichte der Zukunft mit von der Partie sein.

 

 

Dazu müssen Sie jedoch die richtige Auswahl finden. Wie Sie das schaffen können, erfahren Sie in den weiteren Teilen unseres 1×1 zu den Nebenwerten.

Außerhalb der Indizes gibt es natürlich weitere, noch kleinere Unternehmen an der Börse. Auch hier können große Chancen ruhen. Allerdings sind manche der Unternehmen geringer reguliert und oft so gering kapitalisiert, dass der Handel nur sehr illiquide läuft und Ihnen dort als Anleger Nachteile entstehen können. Auch ist es oftmals schwierig, verlässliche Zahlen zu den Unternehmen zu finden.

Die englische Sprache prägt für diese Art der Aktien den Begriff der PennyStocks oder auch Micro Caps, da diese oftmals für Cent-Beträge gehandelt werden. Hier gilt größte Vorsicht. Dieses Feld sollten Sie lieber den Profis überlassen. Nicht wenige Privatanleger, die sich hier versuchten, oftmals motiviert durch einen Tipp, haben viel Geld verloren.

Als langfristige und seriöse Aktienanlage reicht das Feld um SDAX und MDAX bestens aus. Sie können bei Belieben auch den TecDAX mit dazu nehmen. Dann haben Sie schon 130 Titel, mit denen Sie arbeiten können. Dass hier sehr große Renditen möglich sind, wurde anhand der zahlreichen Beispiele dargestellt.

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