Zertifikate Handel – Produkte für jedes Anlageziel

Das Zertifikateangebot ist nahezu unbegrenzt. Um eine geeignete Auswahl zu treffen, sollten Sie also zuerst festlegen, welches Ziel Sie mit dieser Anlage verfolgen. Wollen Sie sich z.B. gegen fallende Aktienkurse absichern oder Ihre erwarteten Aktiengewinne hebeln?

Wollen Sie von der Entwicklung eines bestimmten Basiswertes z.B. eine bestimmte Aktie profitieren oder vielleicht von einem ganzen Index oder einem Rohstoff? Ihr Anlageziel beeinflusst somit wesentlich die Wahl einer geeigneten Zertifikateart.

Darüber hinaus gibt es noch einige grundlegende Informationen, die Sie beim Handel mit Zertifikaten wissen sollten. Hierzu gehört sicherlich die Bedeutung des Spreads, die Funktionen der Emittenten und Market-Maker oder auch die steuerliche Behandlung von Zertifikaten. Einen kurzen Überblick haben wir Ihnen auf dieser Seite zusammengestellt.

 

 

Zertifikatehandel

Geld- und Briefkurs – was ist das?

Wenn Sie Wertpapiere – so auch Zertifikate kaufen und verkaufen werden Ihnen von den Börsen oder Emittenten Geld- und Briefkurse gestellt. Der Geldkurs entspricht dem Kurs, zu dem die Bank Ihr Wertpapier annimmt, wenn Sie es verkaufen. Der Briefkurs entspricht dem Kurs, zu dem Sie das Wertpapier an der Börse oder von der Emittentin kaufen können.

Die Differenz zwischen Briefkurs und Geldkurs wird Spread genannt. Je kleiner diese Geld-Brief-Spanne, umso vorteilhafter ist dies für Sie: Damit Sie einen Gewinn erzielen, muss der Geldkurs, zu dem Sie verkaufen, höher liegen als der Briefkurs, zu dem Sie gekauft haben.

In der Börsenwelt wird die Differenz zwischen dem Briefkurs und dem Geldkurs mit dem englischen Begriff “Spread” bezeichnet. Er stellt die Geld-Brief-Spanne dar. Je geringer dieser Wert, desto niedriger sind die Anschaffungskosten beim Ankauf des Produktes. Ein Gewinn für Sie als Zertifikatekäufer kommt schließlich erst dann zustande, wenn der Verkaufskurs höher liegt, als der Einkaufskurs, demnach also der Geldkurs über dem Briefkurs liegt.

Was ist ein Market Maker?

Im Falle von Zertifikaten fungiert der Emittent in der Regel als Market-Maker, d.h. er stellt An- und Verkaufskurse für seine emittierten Produkte – in diesem Fall die Zertifikate. Die Market-Maker handeln auf eigenes Risiko und stellen die Kurse im außerbörslichen Handel über Ihren Broker zur Verfügung.

Innerhalb eines z.B. 5-10-Sekunden-Zeitfensters geben Sie Ihre Order an den Market-Maker weiter, der die Order dann ausführt oder nochmals durch einen Requote erst in den nächsten Zeitfenstern annimmt und ausführt.

 

 

Haben Emittenten eine Verpflichtung, Kurse für eigene emittierte Produkte fortlaufend zu stellen?

Eine generelle Verpflichtung für die Emittenten während der Laufzeit eines Produktes Kurse zu stellen gibt es nicht. Der Emittent ist jedoch verpflichtet, das Zertifikat am Fälligkeitstag anzukaufen. Die genauen Bestimmungen ergeben sich aus dem jeweiligen Verkaufsprospekt des Produktes. Eine Rechtspflicht für den Emittenten ergibt sich generell nicht – auch ist es nicht sicher, ob sich ein Sekundärmarkt für die emittierten Produkte bildet.

Anleger können die Produkte jedoch in der Regel ab einem bestimmten Mindestvolumen über die Börsenhandelsplätze Frankfurt oder Stuttgart/EUWAX handeln. Bei besonderen Marktsituationen, kann es zeitweise zu enormen Ausweitungen der Spanne zwischen Kauf- und Verkaufskursen kommen.

Habe ich als Anleger ein Mindestanlagevolumen zu beachten?

Meist gibt es bei Zertifikaten keine Midestanlagevolumina. Als Anleger sollten Sie sich jedoch auf den Seiten Ihres Brokers oder z.B. auch auf dem Portal des Emittenten über die Anforderungen bei der Geldanlage für das jeweilige Produkt informieren.

Genauere Bedingungen entnehmen Sie bitte auch dem Emissionsprospekt. Normalerweise ist mit keiner Beschränkung zu rechnen, d.h. Sie könnten Zertifikate bereits ab einem Stück handeln.

 

 

An welchen Börsen kann ich Zertifikate handeln?

Die meisten Zertifikate können an den Börsen Frankfurt und Stuttgart gehandelt werden. Durch den Kauf an diesen Handelsplätzen haben Sie als Anleger auch eine zusätzliche Kontrolle durch die Handelsüberwachungsstelle (HÜSt).

Neben den Börsenplätzen bieten die Emittenten den außerbörslichen Handel an. Über Ihren Broker – sofern er mit dem jeweiligen Emittenten verbunden ist – können Sie dann direkt mit dem Emittenten handeln, der in der Funktion eines Market-Makers Kauf- und Verkaufskurse für das Zertifikat stellt.

Welche Handelszeiten müssen beachtet werden?

Wenn Sie Zertifikate über die Börsenhandelsplätze handeln, so gelten die gewöhnlichen Börsenhandelszeiten der Börse Frankfurt und Stuttgart für Sie (09:00 Uhr – 20:00 Uhr).

Handeln Sie über den außerbörslichen Handel, so gelten die ausgewiesenen Handelszeiten der Broker mit dem jeweiligen Emittenten, meist sind dies Handelszeiten von 08:00 Uhr – 22:00 Uhr.

 

 

Kann ich Zertifikate zu jeder Zeit veräussern?

Innerhalb der Handelszeiten der Börsen oder über den außerbörslichen Handel könne Sie jedes Zertifikat kaufen und verkaufen. Selbst wenn Sie Kursabschläge zu verzeichnen hätten, bewahren Sie sich jegliche Form der Liquidität.

Zertifikate und Steuern

Seit dem 01.01.2009 gilt in Deutschland die Abgeltungssteuer. Alle Kursgewinne werden direkt an der Quelle besteuert. Beim Verkauf Ihres Zertifikates wird direkt die Steuer mit 25 Prozent abgegolten plus dem Solidaritätszuschlag und der etwaigen Kirchensteuer.

Die Höhe der Abgeltungssteuer hängt aber auch von Ihren persönlichen Verhältnissen ab. Liegt Ihr persönlicher Einkommenssteuersatz unter 25 Prozent, so können Sie am Jahresende zu hoch gezahlte Abgeltungssteuer vom Fiskus wieder zurückerstattet bekommen. In jedem Fall rentiert sich eine steuerrechtliche Prüfung durch Ihren Steuerberater.

Kommt es innerhalb des Veranlagungsjahres zu mehreren Käufen und Verkäufen, so werden die Gewinne und Verluste gegeneinander aufgerechnet. Diese Aufrechnungen bekommen Sie von Ihrem Online Broker.

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