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EUR/GBP: Eurozone bleibt stärker

Seit nun rund zwei Jahren handelt die europäische Gemeinschaftswährung Euro gegenüber dem britischen Pfund (Sterling) in einem groben Band von EUR/GBP 0,8200-0,9200. Seitdem ergeben sich auf zwei Jahre Durchschnittskursverhältnisse von etwa 0,8650. Das Pfund schwächelt folglich weiter auf relativ hohem Niveau. Für die Briten bleibt es demnach teuer nach “Europa” zu reisen. Für uns “Festland-Europäer” kann man also geldtechnisch betrachtet im Königreich halbwegs gut auskommen. Das britische Pfund spiegelt wie jede Währung die derzeitige wirtschaftliche und geldpolitische Lage eines Landes ab. Großbritannien (UK) ist im Vergleich zum Rest Europas – und hier soll explizit die Eurozone gemeint sein – mit niedrigeren Wachstumsraten ausgestattet. Großbritanniens Bankenwelt verursacht fortwährende Belastungen für den Staat, RBS, Lloyds und weitere Institute sind stark angeschlagen und belasten den Staat, der immer noch beträchtlich an den Banken beteiligt ist. Die Unruhen in und um London und in weiteren Städten in UK gaben jüngst zusätzlich ein düsteres Bild vom Vereinigten Königreich ab und warfen Fragen zu den drastischen Sparprogrammen der Regierung Cameron auf. Britanniens Einigkeit wäre in Gefahr, so Cameron in einer seiner Reden im Unterhaus.

UK wächst langsamer

Die britische Landeswährung ist nun bereits mehrere Handelstage in Folge auf dem Rückzug. 19.08.2011 noch zu 0,8655 notierend, stehen 10 Tage später schon 0,8882 im Tageshoch auf dem Kurszettel. Die Wirtschaftsdaten aus UK und der Eurozone haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Bericht seitens der Regierung in London wies verlangsamtes Wachstum im zweiten Quartal 2011 aus und verwies mal wieder auf die Zwickmühle hin, in der sich die Bank of England (BoE) weiter befindet. Einerseits sollte sie dringend die hohen Inflationsraten zumindest mit ersten Zinsanhebungen bekämpfen, auf der anderen Seite muss sie sich mit diesen Zinsanhebungen zurückhalten, um die immer noch zu schwache konjunkturelle Lage nicht wieder abzuwürgen – ein Dilemma, in dem sich die BoE nicht erst seit gestern befindet. Die Industrieproduktion fiel um 1,6 Prozent zurück – das entspricht dem stärksten Rückgang seit dem ersten Quartal im Krisenjahr 2009. Damit sollte jedem Händler am Devisenmarkt klar sein, dass es in den nächsten Monaten erst einmal keine Anhebung des Leitzinses geben wird. Dies hilft dem Euro weiter auf die Sprünge, da die Zinsschere bei einem vollen Prozentpunkt verbleibt (BoE-Leitzins steht bei 0,50 Prozent/EZB-Leitzins steht bei 1,50 Prozent).

Pfund weiterhin Underperformer

Die letzten Worte von EZB-Präsident Trichet hatten auch dem Pfund geschadet. Letztlich behält er die Oberhand und stärkte die Gemeinschaftswährung. Trichet sprach über die Belastungen der Leitwährungen und global wichtigsten Reservewährungen. Vor allem gegenüber dem US-Dollar und dem britischen Pfund hat der Euro nachweislich weniger “Belastung und Ballast” an Bord. Durch die Aufblähung der Geldmenge und eben gerade durch Programme der quantitativen Lockerung bleiben US-Dollar und auch das Pfund die Verlierer, wenn es um einen etwaigen inneren Wert geht. Auch was den Aufkauf von Staatsanleihen angeht, warf man der EZB zuletzt eine Verletzung ihres Mandats und ihrer eigentlichen Aufgaben vor. Doch die FED und die BoE haben derzeit wesentlich höhere Belastungen in ihren Büchern stehen. Zu all dem kommen dann noch schlechte Werte des britischen Verbrauchervertrauens , das erneut einknickte und nun auf einem Drei-Monats-Tief verweilt. Die wirtschaftliche Erholung in UK geht damit leicht am “Krückstock” – all dies drückt weiter auf das Pfund.

Anleihen weiter auf niedrigem Rendite-Niveau

Die britischen Staatsanleihen bleiben dennoch auf niedrigem Niveau. Ähnlich den Renditen der US-Amerikaner – den T-Bills – und den deutschen “Bunds” notieren die britischen “Gilts” bei den 10-Jahres-Läufern derzeit bei rund 2,46-2,49 Prozent. Ähnlich der Problematik bei den “Bunds” z.B. muss man als Anleger hier folglich noch Geld mitbringen, um in diese Anleihen zu investieren, denn die Inflationsraten im Vereinigten Königreich liegen deutlich höher. Man spart sich mit britischen “Gilts” wie mit den “Bunds” folglich arm.

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EUR/GBP im Monatschart

Was sagt die Charttechnik zum Währungspaar EUR/GBP?

Am Dienstag, den 30.08.2011, pendelte das Währungspaar EUR/GBP mit einer relativ kleinen Handelsspanne von 61 Pips. Zum Zeitpunkt der Chartanalyse (Dienstag, den 30.08.2011, 20:08 Uhr) lag der Wechselkurs bei 0,88495. EUR/GBP generiert im Wochenchart Unterstützungen bei 0,88262, 0,88076 und 0,87797 sowie Widerstände bei 0,88727, 0,89006 und 0,89192. Mit einem RSI von 54,61533 Punkten handelt das Devisenpaar EUR/GBP im neutralen Bereich auf Basis des Monatscharts. Aufgrund der aktuellen Chartsituation sollte eine kurzfristige Übertreibung bei EUR/GBP für erste Short-Positionierungen genutzt werden. Die Positionen sollten bei überkauften Szenarien seitens des RSI-Indikators jenseits der 70er-Marken auf Basis von 60min- bzw. 4-Stunden-Chartbildern eingegangen werden.

Währungsausblick: Euro, Schweizer Franken, Pfund und Dollar

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