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DAX überrascht mit Stabilität

Der DAX-Index schloss in der vergangenen Woche positiv ab. In der neuen Woche eröffnet der deutsche Leitindex ebenfalls positiv und wird durch einen mehr oder weniger gut ausgefallenen IFO-Geschäftsklimaindex gestützt. Dieser ist mit 108,3 Punkten, zwar geringer ausgefallen als im Vormonat (108,7), jedoch lag der Wert über den Erwartungen (107,5). Das ist ein deutlicher Unterscheid zu dem ZEW-Konjunkturerwartungsindex in der letzten Woche. Im Fokus der Anleger, sind in dieser Woche größtenteils die Treffen der FED und der Bank of Japan. Zudem werden die Ergebnisse des EZB-Bankenstresstest am 29. Juli erwartet.

Erwartungen an die Geldpolitiker
Erwartungen an geldpolitische Maßnahmen sind groß. Vor allem was die Bank of Japan anbetrifft, geht man davon aus, dass diese "All-In" geht und bis auf das diskutierte "Helicopter Money", von Zinssenkungen bis Ausweitung des QQE-Programms, alle Register ziehen wird. Das Enttäuschungspotential ist daher ebenfalls besonders hoch.

Hingegen sind Erwartungen an das anstehende FOMC-Treffen, hinsichtlich neuer Maßnahmen, eher gering. Dennoch können zumindest Aussagen eine gewisse Wichtigkeit für die Märkte darstellen, denn nach den zuletzt sehr gut ausgefallenen US-Konjunkturdaten, ist noch nicht klar, wo die FED bezüglich des nächsten Zinsschrittes steht. Analysten sind ebenfalls gespaltener Meinung. Einige gehen erst von einem Zinsschritt im Dezember aus, andere wiederum bereits im September.

Euro stagniert
Ein weiterer unterstützender Faktor für den DAX könnte der schwache Euro sein. Dieser gibt in der vergangenen Woche, gegen den US-Dollar weiter nach. Die EZB hat zwar keine neuen Maßnahmen beschlossen, doch der US-Dollar scheint gegen mehrere Währungen, darunter das britische Pfund, dem japanischen Yen sowie dem australischen und neuseeländischen Dollar, aufzuwerten.

Das drückt gleichzeitig den Euro nach unten. Das Währungspaar EURUSD  schloss in der letzten Woche und auf Tagesbasis, unterhalb der technisch relevanten Preiszone von 1,10 US-Dollar je Euro. Damit ist das Brexit- Tief bei 1,091 US-Dollar je Euro sehr nahe und ein Fortsetzen der Abwärtsbewegung ist, zumindest aus technischer Perspektive, wahrscheinlicher geworden.

Bankenstresstest mit Furcht erwartet?
Am 29. Juli veröffentlicht die EZB die Ergebnisse ihres Bankenstresstests, aus dem hervorgehen wird, in wie fern italienische Banken in der Misere stecken. Zwar wird der Stresstest im Allgemeinen wichtig sein, doch es scheint sich in den vergangenen Wochen, so etwas wie eine Resistenz gegenüber Hiobsbotschaften bezüglich der Bankenrettung zu entwickeln. Selbst das EuGH Urteil, das sich gegen eine Rettung aus Steuergeldern ausspricht, konnte kaum neue Unsicherheit an den Märkten bewirken. Das ist ein Zeichen dessen, dass eine Bankenrettung, aus welchen Mitteln auch immer, als sicher angesehen wird.

Prognose
Was den deutschen Leitindex stützt, kann man nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Es könnten mehrere Faktoren dafürsprechen. Ein weiterhin starker US-Markt, mögliche Stimulationen seitens der Bank of Japan, schwacher Euro, weniger schlechte Konjunkturdaten als erwartet, so gut wie sichere Bankenrettung. Die beiden Notenbanktreffen werden stark beobachtet werden, wobei die Bank of Japan das größte Überraschungspotential beherbergen könnte. Der US-Markt könnte nun erstmals Gegenwind durch den starken US-Dollar und einem fallenden Ölpreis bekommen. Spätestens dann wird sich zeigen, ob dieser Faktor als hauptsächliche Stützte fungiert hat oder nicht.

Chart: DAX Index

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