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DAX tritt auf der Stelle – bis Yellen spricht

Der deutsche Leitindex hat sich in der noch laufenden Woche kaum von der Stelle bewegt, gab kurzzeitig in Folge eines stärkeren Euro und einem schlecht ausgefallenen Ifo-Geschäftsklimaindex nach, stabilisierte sich danach größtenteils wieder. Alles wartete auf die Rede der FED-Präsidentin Janet Yellen. Yellen sieht den baldigen Zinsschritt, laut den ersten Berichten, als berechtigt an und unterstützt damit die Sichtweise der Notenbanker Dudley und Fischer, die sich zum Ende der letzten und zu Beginn der aktuellen Woche äußerten. Sollte der Euro nun in Folge der Rede gegen den US-Dollar fallen, so dürfte das den DAX-Index stabilisieren. Zu den Gewinnern gehören in dieser Woche die Commerzbank, die Deutsche Bank und Linde. Zu den Verlierern gehören die Deutsche Börse, BMW und Fresenius.

Ifo-Geschäftsklimaindex zweites Mal in Folge gefallen
Der viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex verpasste dem DAX-Index zu Beginn der Woche einen Dämpfer. Der Geschäftsklimaindex ist zwei Mal in Folge gefallen und notiert nun auf dem niedrigsten Level (106,2) seit Februar. Die Erwartungen (108,5) wurden damit nicht getroffen. Auch der Index für die Aussichten enttäuschte. Dieser zeigt die Erwartungen für die nächsten sechs Monate und wirkt sich normalerweise mit einem zwei-bis dreimonatigen Vorlauf auf die Industrieproduktion aus. Das Signal: Im nächsten Monat sollte der Ifo-Index lieber wieder steigen. Ansonsten werden Anleger womöglich weniger Nachsichtigkeit zeigen.

Yellen überrascht nicht, oder doch?
Mit ihrer lang ersehnten Rede vor dem Symposium in Jackson Hole, wo sich die Notenbanker jährlich treffen, deutete Yellen an, dass die aktuellen Marktbedingungen durchaus für einen baldigen Zinsanstieg sprechen. Das lag im Rahmen der Erwartungen. Allerdings kam eine Aussage dann doch etwas überraschend. Yellen sagte, dass man im Falle eine Lockerung nicht die Zinsen senken würde, sondern man sich Gedanken über den Kauf von Wertpapieren macht. Auf den ersten Blick scheinen die Märkte das erste Statement zu ignorieren, denn der US-Dollar in Form des US-Dollar Index stagniert, während Aktienindizes an Wert zulegen, so auch der DAX.

Prognose
Aus der technischen Perspektive, bleibt die überwundene Abwärtstrendlinie als Unterstützungsbereich weiterhin relevant. Diese verläuft bei 10.250 Punkten (Future). Ob der Index nun in der nächsten Woche zu einem neuen Hoch ansetzt, muss man abwarten. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit dafür durchaus gegeben, denn früher oder später wird die Rede von Yellen eingepreist sein. Aus der fundamentalen Richtung sollten nun Konjunkturindikatoren in den Fokus rücken. Die momentane Schwäche, auf die der Ifo-Index hindeutet, könnte auch sommerbedingt gewesen sein.

 

Chart: DAX Index (täglich)

 

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