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DAX korrigiert Brexit-Verluste

Das Brexit-Referendum ist überraschend zugunsten der EU-Gegner ausgefallen. Die vielen Umfragen und Buchmacherauswertungen zuvor sowie der plötzliche Mord an Jo Cox haben Marktteilnehmer sich ihrer Sache sehr sicher gemacht. Doch wenn der Markt überrascht wird, dann fällt die Reaktion umso stärker aus. Eine gängige Binsenweisheit an der Börse. Dennoch, nach dem abrupten Verfall der Aktienmärkte scheint die Unsicherheit teilweise verflogen. Kann noch mehr erwartet werden?

Notenbanken beruhigen
Notenbanken so gut wie aller G7-Länder haben die Märkte sowohl verbal als auch durch Interventionen beruhigt. Damit korrigieren Aktienmärkte deutlich den abrupten Verfall. Der DAX-Future steht eine Stunde nach US-Börseneröffnung, nur knapp 50 Punkte unterhalb des Wocheneröffnungskurses von 9.749 Punkten. Ob es sich dabei um eine nachhaltige Korrektur handelt, muss sich noch zeigen. Die Tendenz ist allerdings erstaunlich. In der Regel werden bei hoher Unsicherheit Rallys zum erneuten Verkauf genutzt, diesmal sind Verkäufe aber ausgeblieben.

Sollte das Risiko wirklich geringer geworden sein, dann möglicherweise nicht nur aufgrund der Notenbanken, sondern weil man den Austritt als einen fortwährenden Prozess sieht, was er ja auch ist. Denn GB und die EU-Länder gehen nun in eine zweijährige Verhandlung über den Austritt über. In dieser Zeit bleibt GB weiterhin EU-Mitglied. Kurzfristig gesehen, ändert sich somit kaum etwas.

Zwei weitere Risiken für den DAX bestehen allerdings weiterhin, die sich aus dem Brexit ergeben. Das sind zum einen mögliche Ankündigungen von Austritts-Referenden anderer EU-Länder sowie die Ausweitung der EU-Banken-Krise. Bei Ersterem hatten Politiker aus Frankreich bereits harte Position bezogen. Auch in den Niederlanden scheint sich etwas Aufruhr zu manifestieren. Beim zweiten sollten die Kurse der Banken stark beobachtet werden. Diese gehören im Zuge des Brexits zu den größten Verlierern in den Indizes.

Prognose
Eine Prognose ist weiterhin sehr schwer zu treffen. Denn Unsicherheiten bestehen weiterhin. Der Fokus liegt daher kurzfristig gesehen nun stark auf dem US-Markt. Dieser hätte noch die Chance wegzubrechen und andere Märkte mitzuziehen. Das wäre durchaus negativ für den DAX und die Eröffnung am kommenden Montag. Die starke Korrektur, die sich anschließend an den historisch wichtigen Verfall ereignet, ist jedoch als positiv zu bezeichnen.

Nun kommt es darauf an, Nachhaltigkeit zu beweisen. Aus dieser Sichtweise heraus lässt sich daher meiner Meinung nach schlussfolgern, dass man zunächst die Ziele ins Visier nehmen sollte, die vor dem Referendum angepeilt worden sind. Im DAX wäre es zum Einen das letzte Hoch bei 10.475 Pkt. (Future) und das letzte Tief bei 9.151 Pkt. Innerhalb dieser Spanne ist mit allem zu rechnen.

 

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