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Aktie im Fokus: Henkel überwindet Allzeithoch – wie weit geht es noch?

Zur Aktie von Henkel, haben wir uns kurz nach dem Brexit-Referendum geäußert. In der Analyse sagten wir folgendes:


Schaut man sich den Kursverlauf an, so stellt sich die Situation als interessant dar. Der seit 2015 bestehende Abwärtstrend, kann mit Hilfe einer Trendlinie, die die letzten Hochs miteinander verbindet, gekennzeichnet werden. Diese Trendlinie wurde auf Wochenbasis kürzlich überwunden. Ein Indiz dafür, dass sich hier bald eine weitere Bewegung nach oben ereignen könnte.

(siehe Aktie im Fokus: Henkel hängt Beiersdorf ab)

Das betrifft nur die technische Analyse. Fundamental bestanden durchaus einige Risikofaktoren, wie etwa der Wechsel des Vorstands oder der schwache Absatz in den Schwellenländern. Dass der Nachfolger von Kasper Rorsted (der übrigens zu Adidas gewechselt hat), Hans van Baylen die Strategie seines Vorgängers fährt, durfte man kürzlich beobachten. Das könnte Anleger in dieser Hinsicht beruhigt haben.

Mit dem Zukauf von SunProducts in den USA, forciert auch van Baylen die notwendige Expansion. Das Branchenwachstum bei Konsumgütern, soll laut der Unternehmensberatung Ernst and Young, lediglich zwischen 2,5 – 3,5 % in den nächsten Jahren betragen. Das ist jedoch zu wenig um aus eigener Kraft zu wachsen. Zukäufe sind daher auf der Liste von Konsumgüterherstellern zu finden. Und die Manager von Henkel haben bisher den richtigen Riecher bewiesen, wie neusten Quartalsergebnisse zeigen.

Quartalszahlen heben Aktie über das Allzeithoch hinaus
Nach den positiven Halbjahreszahlen werden die Prognosen für die EBIT-Marge und den Umsatz angehoben. Problematisch stellen sich zwar immer noch Währungseffekte dar, doch das ist ein bekanntes Problem. Bei den Gesamtumsätzen stand daher ein Minus von 0,9 % da, das sich jedoch ohne Währungseffekte auf 3,2 % belaufen würde. Das EBIT steigt um 6,6 % auf 819 Mio. Euro und das Nettoergebnis stieg um 7,7 % auf 561 Mio. Euro. Bei der Umsatzrendite erzielt man einen Rekordwert von 17,6 %. Positiv ist weiterhin aus der erwartungstechnischen Perspektive, dass die Erlöse in der Höhe von 1,2 Mrd. Euro, die vom Zukauf von SunProducts kommen, in den Zahlen noch nicht enthalten sind.

Gibt es Negatives?
Alles wunderbar also? Der Kurs der Aktie scheint das aussagen zu wollen doch einige Unsicherheitsfaktoren bestehen dennoch, wenn auch nicht gravierende. Da wäre der Absatz in den sogenannten unreifen Märkten. In Schwellenländern, in denen vor allem die Klebstoffsparte aktiv ist, soll es laut van Baylen weiterhin schwachen Absatz und negative Währungseffekte geben.

Zudem nimmt die Klebstoffsparte immer noch viel zu viel Anteil an den Erlösen ein. Zwar ist mit dem jüngsten Zukauf der Anteil der Waschmittelsparte von 30 auf 33 % gestiegen, bei den Klebstoffen beträgt der Erlösanteil dennoch fast die Hälfte der Gesamterlöse ein. Darüber hinaus wird wohl das Ziel 20 Mrd. Euro an Umsatz bis Ende 2016 zu erreichen, nicht mehr realisierbar sein. Die Prognose für dieses Jahr steht bei 2 – 4 % Umsatzwachstum, nach 18 Mrd. Euro im Vorjahr. Aber das ist bereits länger bekannt, weshalb sich auch das, bezogen auf Erwartungen etwas relativiert.

Prognose
Mittelfristig scheinen Anleger von den Entwicklungen überzeugt zu sein. Der Kurs übersteigt eine runde Zahl, nämlich die 100 Euro je Aktie und prallt bei 102 Euro zunächst ab. Das KGV liegt bei 21, was vergleichsweise ein hoher Wert ist. Einige Möglichkeiten gibt es. Ein Trendkanal, der die letzten beiden Hochs und die letzten Tiefs miteinander verbindet, stellt eine gute Basis für den weiteren Verlauf dar. Sollte der Preisbereich um 102-102,50 Euro je Aktie überschritten werden, stellt das den Ausbruch aus dem Trendkanal nach oben dar. In diesem Fall könnte sich die Aufwärtsbewegung sogar beschleunigen.

 

Das technische Ziel würde man dann bei ca. 115 Euro je Aktie finden. Im zweiten Fall korrigiert der Kurs und steuert die untere Begrenzung des Trendkanals dar, der in einem Preisbereich zwischen 92 – 93,00 Euro je Aktie verläuft. Nach Möglichkeit sollte der Kurs diesen Preisbereich aber nicht unterschreiten, um den mittelfristigen Aufwärtstrend nicht zu gefährden.

 

Chart: Henkel AG (täglich, Euro)

 

Hinweis der Redaktion: Letzter Henkel Insider Kauf in Höhe von 68.873 Euro

 

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