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Aktie im Fokus: Deutsche Börse – Die Fusion kann kommen

Die Fusion der Deutschen Börse und der London Stock Exchange kommt immer näher. Zuletzt hatte man die Abstimmung der Aktionäre über den Zusammenschluss bewusst auf einen Zeitpunkt nach dem Brexit-Referendum verschoben, dass am 23. Juni stattfindet. Zum einen sollte das nicht nur ein Signal an die Aktionäre sein, sondern auch an den Mitbieter ICE, der zwischenzeitlich offiziell über eine Gegenofferte nachdachte. Schließlich gab dieser allerdings das Vorhaben auf.

Mehr oder weniger gute Zahlen
In 2015 übernahm nach Werner Seifert der früherer UBS-Manager Carsten Kengeter das Zepter bei der Deutschen Börse und dessen Strategie heißt unverkennbar “übernehmen was das Zeug hält”. Neben der Übernahme der drittgrößten Devisenhandelsplattform 360T gleich einen Monat nach Beginn der Amtszeit, standen weitere Unternehmen, vor allem aus den Bereichen Indexing (STOXX AG) auf der Einkaufsliste des Managers.

Das Interesse ist allerdings nicht nur auf bereits etablierte Unternehmen ausgerichtet. Kengeter hegt auch Pläne bei Investitionen in FinTechs. Eine breite Streuung soll so erzielt werden, da man sich dessen bewusst wäre, dass nicht jedes dieser Start-Ups auch langfristig gut performen kann. Dagegen sieht die geplante Fusion mit der LSE wie die Spitze eines Eisbergs aus.

Das Zahlenwerk sieht zwar weiterhin solide aus, allerdings scheint es laut vielen Analysten auch die Erwartungen nicht gerade zu übertreffen. In 2015 stiegen die Erlöse um 16 %, was zwar der höchste Wert seit der Finanzkrise ist, das Nettoergebnis fiel allerdings 13 % geringer aus als noch im Vorjahr. Der Rückgang wurde mit erhöhten Kosten aufgrund der Übernahmen in 2015 sowie einmaligen Sondereffekten aus 2014 begründet.

Im ersten Quartal 2016 stiegen die Erlöse zwar ebenfalls an, allerdings ging der Überschuss um 8 % zurück. Auch hier schlagen sich laut Aussagen des Unternehmens Kosten bei den Verhandlungen um die Fusion nieder. Aber die oben genannten Sondereffekte aus dem Jahr 2014 sind hier ebenfalls zu berücksichtigen. Bereinigt um diese, stieg das Ergebnis im 9 %.

Prognose bleibt erhalten
Trotz der gemischt ausgefallenen Zahlen, hält man an der Prognose fest. Bis 2018 soll ein Wachstum bei den Erlösen zwischen 5-10 % erzielt werden. Beim Gewinn erwartet man einen Zuwachs zwischen 10-15 %. Und das ohne die Berücksichtigung von Synergieeffekten aus der Megafusion mit LSE. Hier sieht man einen Kostenvorteil von etwa 450 Mio. Euro ab dem dritten Jahr nach Zusammenschluss der beiden Unternehmen.

Fazit: Eine Spekulation auf Wachstum
Die Deutsche Börse profitiert umsatzbezogen von volatilen Zeiten an den Märkten. Diese sind nach dem starken Einbruch zu Beginn des Jahres jedoch ausgeblieben. Im zweiten Quartal dürften die Umsätze daher recht verhalten ausfallen. Weitere Kosten im Rahmen der Fusionsverhandlungen sollten ebenfalls erhöht bleiben.

Der Kurs der Aktie scheint dennoch langfristig eine starke Bodenbildung vollzogen zu haben. Wichtig wäre ein nachhaltiger Ausbruch über die 80 Euro je Aktie. Bis zur Abstimmung der Aktionäre über den Zusammenschluss stehen die Chancen allerdings zwar hoch, dass diese Preiszone angesteuert wird. Für einen Durchbruch benötigt es allerdings weitere Impulse.

Dies könnten z.B. neue Insider Käufe seitens des Vorstandes der Deutschen Börse AG (wie zuletzt im Dezember 2015 geschehen) sein. Hier geht es direkt zu den Deutsche Börse Insiderdaten. Gut möglich, dass es hier in den nächsten Wochen zu weiteren Insiderkäufen kommen wird.

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