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Aktie im Fokus: Bayer – profitabel, aber nicht für Aktionäre

Der Bayer-Konzern ist nach der Marktkapitalisierung der größte Konzern Deutschlands. Er gehört aber auch zu den erfolgreichsten. Trotz einer internen Umstrukturierung, die in den letzten beiden Jahren begann, schafft es das Unternehmen durchwegs gute Ergebnisse zu liefern. Das wird dem Konzern allerdings zum Verhängnis, denn je besser die Zahlen, desto höher die Erwartungen der Aktionäre. Und damit aber auch die Enttäuschungen, falls es mal nicht so läuft wie erwartet.
 

Zu hohe Erwartungen bremsen Erholung

Dabei ist der jüngste Absturz der Aktie, der durch die Übernahmeofferte an Monsanto hervorgerufen wurde, nur Benzin in bereits lodernde Feuer gewesen. Der Absturz begann bereits im Frühjahr 2015. Die Griechenland-Krise bewirkte einen Abverkauf der deutschen Aktien generell. Zudem hatte man im Verlauf des zweiten Halbjahres erstmals den Ausblick für das laufende Jahr ein klein wenig nach unten revidiert. Der China-Crash tat sodann sein Übriges. Die Aktie fiel auf das Jahrestief bei 106 Euro je Aktie. Damit war das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht.
 

Trotz einer mehr als erfolgreichen Abspaltung der Kunststoff-Sparte in Form der Ausgliederung von Covestro an der Börse, belasteten Patentrechtsstreitigkeiten sowie Klagen hinsichtlich Nebenwirkungen des meistverkauften Produkts Xarelto, den Konzern erwartungstechnisch zum Ende des Jahres 2016. Als man trotz der Problemfelder gute Ergebnisse vorweisen konnte, wuchs der Optimismus zusehends wieder. Die Aktie erholte sich ab Februar 2016 vom Tief bei 91,00 Euro je Aktie auf knapp unter 112,00 Euro.


Mit den Quartalsergebnissen für Q1 2016, schlagen allerdings wiedermal die zu hoch gesteckten Erwartungen durch. Obwohl Bayer den Umsatz um 0,5 % steigern konnte, das EBITDA sogar um 15,7 %. Blieb am Ende ein Netto-Ergebnis von 1,5 Mrd. und damit 13 % mehr als im Vorjahr übrig. Dennoch sackte der Kurs der Aktie seit der Veröffentlichung der Ergebnisse deutlich ab. Die Prognose wurde nicht nach oben angepasst, der Umsatz dürfte sich in etwa bei 47 Mrd. Euro am Ende des Jahres befinden. Zum Vergleich: letztes Jahr hatte man nach den ersten Quartalszahlen die Prognosen angehoben.
 

Fazit-Monsanto Übernahme belastet zusätzlich

Vor zwei Monaten noch hatte man Gerüchten zu folge über eine Übernahme der CropScience Sparte durch Monsanto spekuliert. Jetzt kommt es anders. Bayer machte eine Offerte an Monsanto. Der Kurs der Monsanto-Aktie machte einen Sprung um 18 %, blieb aber unter dem Angebot von 122 US-Dollar je Aktie. Das ist grundsätzlich kein gutes Zeichen und deutet darauf hin, dass Aktionäre noch nicht überzeugt sind von dem Zustandekommen der Übernahme.
 

Hingegen gibt die Bayer-Aktie deutlich nach, vor allem weil Monsanto die erste Offerte als zu niedrig ablehnte. Unter den Bayer-Aktionären macht sich daher Skepsis breit. Laut Umfragen seien nur knapp über 50 % für die Übernahme aber für den gebotenen Preis von 122 US-Dollar. Sollte dieser darüber gehen, so sind es bereits weniger als 40 % der Aktionäre, die sich für eine Übernahme aussprechen. Monsanto-Aktionäre sind jedoch zuversichtlicher und befürworten im Allgemeinen den Verkauf. Sie sehen den fairen Preis allerdings bei etwa 138 US-Dollar je Aktie liegen.
 

Für Aktionäre von Bayer ist daher noch lange nicht alles ausgestanden. Sollte sich allerdings abzeichnen, dass die Übernahme unwahrscheinlicher wird, so dürfte sich womöglich eine Erholung im Aktienkurs anschließen.

Hinweis der Redaktion: Bayer Insiderhandel

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