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EZB-Meeting: Erwartungen und Enttäuschungsrisiko hoch

ThinkMarkets: Mit dem Näherrücken des letzten Meetings der EZB ist das Risiko einer Enttäuschung sehr hoch. Der Markt erwartet einen weiteren Ruck von Seiten des Präsidenten der EZB, und wenn er es nicht schafft diesen zu veranlassen, wird das Ergebnis brutal sein. Mit einem Blick auf die Overnight-Volatilität von Euro gegen Dollar sieht man, dass diejenigen die hinter den Investitionsgeldern stecken damit beschäftigt sind, sich so gut wie möglich abzusichern.  Die Volatilität hat vor jedem EZB Meeting im Jahr 2016 ihren zweithöchsten Punkt erreicht.

 

Allgemein wird erwartet, dass die EZB die Verlängerung des Programms zur Quantitativen Lockerung ankündigen wird, dennoch ist der Markt noch im Unklaren darüber, ob es eine 3- oder 6-monatige Verlängerung sein wird. In Anbetracht des „Nein“-Votums des italienischen Referendums, sowie dem Fakt dass die Wahlen in Deutschland ebenfalls Gegenwind bereiten werden, erwarten wir, dass die EZB tatsächlich eine 6-monatige Erweiterung ankündigen wird.

 

Die Bank kann bei Bedarf immer noch zurückschrauben, und ihre Flugbahn ändern. Jedoch würde ihr die Tatsache, dass sie sich in drei weiteren Monaten abermals mit demselben Thema befassen müsste, Probleme bereiten. Allerdings ist die EZB ja bekanntlich daran gewöhnt problematischen Situationen gegenüberzustehen. Zudem ist eines der Hauptprobleme mit dem sie sich befassen muss, die Knappheit von geeigneten Fonds zum Kauf.

 

 

Daher erwarten wir, dass die Bank einige technische Änderungen an ihrem monatlichen Anleihekaufprogramm vornehmen wird. Dies könnte unter anderem eine Erhöhung der Emissionshöchstgrenze auf 50% umfassen. Wir sind davon überzeugt, dass ein Weg den die EZB garantiert nicht gehen wird, der einer Senkung des Zinssatzes ist. Außerdem bleibt die Einführung von Einlagenzinssätzen zur Erhöhung des Pools für geeignete Fonds ebenfalls eine entfernte Möglichkeit.

Die jüngsten Bewegungen der Anleiherenditen seit dem Sieg Donald Trumps haben die Knappheitsprobleme der geeigneten Fonds ein wenig gelöst, dennoch muss die Bank einige Änderungen vornehmen, wenn sie ihr Programm über die aktuelle Deadline erweitern will.

Abgesehen von Mario Draghis Entscheidung über die Quantitative Lockerung, werden die Märkte zudem auf die aktuellste Wachstums- und Inflationsprognose der Bank reagieren. Wir erwarten, dass ihre Inflationsprognose für 2019 (1,8%) trotz allem unter ihrer Zielebene von 2% bleiben wird. Die Bank könnte ihre Inflationsprognose für 2017 zudem von 1,6% auf 1,5% vermindern.

Folglich denken wir, dass die Enttäuschungserwartungen sehr hoch sind, und die Bank wirklich alle Seiten abdecken muss um die Märkte zufriedenzustellen. Hawks müssen sich zurücknehmen, da jegliche Gespräche über Tapering vor September 2017 eine Katastrophe über die Märkte bringen könnte. Schnallen wir uns also an und bereiten uns auf die Fahrt vor – Hoffentlich wird es keine holprige.

Autor: Naeem Aslam

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