Fondsgesellschaften

Vereinfacht gesagt sammelt ein Fonds Geld von mehreren Anlegern und investiert dieses dann gebündelt. Man unterscheidet zwischen aktiv gemanagten Investmentfonds, passiven Indexfonds (ETF) und geschlossenen Publikumsfonds.

Aktiv gemanagten Fonds verfolgen bestimmte Anlageziele und investieren in der Regel in liquide Werte wie Aktien oder Anleihen. Indexfonds bilden z.B. ein üblicherweise nur als Future handelbares Produkt, wie Aktienindizes, Rohstoffe oder Währungen ab. Geschlossene Fonds investieren in der Regel in langrfristige Wirtschaftsgüter bzw. Anlagevermögen und haben eine Laufzeit von mitunter bis zu 25 Jahren.

Nachrichten zu Fonds und Fondsgesellschaften

Hedgefonds

Hedgefonds sind aktiv verwaltete und flexible Fonds, die praktisch alle am Markt befindlichen Anlageinstrumente nutzen, um möglichst hohe Renditen zu erzielen, was natürlich auch ein höheres Risiko mit sich bringt. Die Fonds-Manager setzen dabei auf Derivate (z.B. Optionsscheine), Termingeschäfte (Futures), Devisen, Leerverkäufe (Short selling) oder Arbitragegeschäfte durch Kursunterschiede an verschiedenen Börsenplätzen. Mitunter werden auch Fonds oder gar andere Hedgefonds in einen Hedgefond gebündelt (Fund-of-Funds). Durch das Aufnehmen von Fremdkapital, also spekulieren auf Kredit, soll die Rendite der Hedgefonds durch den Leverage-Effekt zusätzlich gesteigert werden.

Bis vor einigen Jahren waren Hedgefonds nicht für den öffentlichen Handel in Deutschland zugelassen. Seit 2004 ist es Privatanlegern allerdings möglich in Dach-Hegefonds zu investieren; diese unterliegen gegenüber Hedgefonds für professionelle Anleger allerdings bestimmten Beschränkungen was den Einsatz anderer Finanzinstrumente angeht.

Investmentfonds

Bei (offenen) Investmentfonds handelt es sich um aktiv gemanagte Fonds, die nach vorher festgelegten Anlageprinzipien in bestimmte Wertpapiere investieren. Investmentfonds ermöglichen Anlagen, die für Privatanleger sonst nur mit Spezialwissen oder zu höheren Kosten möglich wären, wie z.B. Investments in Aktien bestimmter Länder und Regionen, Rohstoffe, Währungen, Staatsanleihen oder Immobilien. Das Fondsmanagement kümmert sich entsprechend der zuvor definierten Kriterien um die Auswahl der Anlageinstrumente und die aktive Umschichtung des Fondsvermögens abhängig von der jeweiligen Marktentwicklung.

Für den Anleger ist bei der Auswahl der Investmentfonds neben den Anlageprinzipien des Fonds auch der einmalige Ausgabeaufschlag (AGIO) sowie die jährliche Managementgebühr ein wichtiger Punkt. Ein weiteres Auswahlkriterium kann, sofern vorhanden, auch die Bewertung des Fonds durch eine Ratingagentur, z.B. Morningstar oder Feri, sein.

Schiffsfonds

Über Schiffsfonds können sich Anleger am Bau oder Kauf von Schiffen beteiligen. Der Ertrag aus dem Betrieb der oder des Schiffs, deren Eigentümer der entsprechende Schiffsfonds ist, fließt als Ertrag an die Anleger zurück.

Bei Schiffsfonds handelt es sich um geschlossene, also nicht börsengehandelte Fonds mit einer typischen Laufzeit von 10 bis 25 Jahren. Während der Platzierungsphase wird das projektiere Fondsvermögen eingesammelt und der Fonds anschließend geschlossen. Das Fondsvermögen verbleibt somit bis zur Auflösung im Fonds und Anleger profitieren während der Laufzeit nur von der Ausschüttung. Bei einigen Schiffsfonds können Anteile ggf. am Zweitmarkt ver- und gekauft werden.

Da sich der Anleger als Kommanditist am Fonds beteiligt, ist er praktisch Mitunternehmer mit allen Chancen und Risiken. Es besteht kein Anspruch auf eine feste Verzinsung bzw. einen festen Rückzahlungstermin. Zudem ist auch ein Totalverlust der Beteiligung denkbar. Schiffsfonds sind für Anleger unter anderem wegen steuerlicher Aspekte interessant, da es sich bei diesen rechtlich gesehen um eine Gesellschaft handelt.

Immobilienfonds

Bei Immobilienfonds muß zwischen offenen und geschlossenen Immobilienfonds unterschieden werden. Offene Immobilienfonds sind nicht auf eine bestimmte Anzahl an Immobilien beschränkt, so daß praktisch jederzeit in den Fonds investiert werden kann. Bei offenen Immobilienfonds muß zusätzlich nach Publikumsfonds für Privatanleger und Immobilien-Spezialfonds für institutionelle Investoren unterschieden werden. Beim Verkauf von Fondsanteilen aus Publikumsfonds müssen Privatanleger allerdings eine 24-monatige Haltepflicht sowie eine einjährige Kündigungsfrist einhalten.

Bei geschlossenen Immobilienfonds wird während der Platzierungsphase das gesamte Fondsvermögen für ein einzelnes Immobilienprojekt eingesammelt und der Fonds anschließend geschlossen. Weitere Ein- oder Auszahlungen sind danach nicht mehr möglich. Ein Verkauf bzw. Erwerb von Fondsanteilen ist danach nur noch am Zweitmarkt möglich.

Medienfonds

Medienfonds werden ausschließlich als geschlossene Fonds mit einer Laufzeit zwischen 5 und 10 Jahren angeboten. Der Fonds investiert dabei in die Produktion und/oder Vermarktung von Kino- und TV-Filmen, Musik oder Computer- und Videospielen. Spezielle Leasing- oder Buyer-Fonds investieren das Fondsvermögen in den Lizenzhandel von Inhalten. Je nach Investment des Fonds kann der Anleger so von den Einspielergebnissen, der Vermarktung bzw. den Verkaufserlösen profitieren.

Nach der Steuerreform 2005 haben sich viele Medienfonds neu aufgestellt und investieren in eine breite angelegte Produktpalette, was die Sicherheit verbessern und die Renditechancen erhöhen soll, denn der Anleger trägt als Kommanditist auch die Risiken, wie den möglichen Totalverlust der Beteiligung.

Energiefonds

Bei Energiefonds muß man zwischen offenen Themenfonds, also Fonds die z.B. in Aktien von Unternehmen aus dem Energiesektor investieren, Indexfonds, die in einen oder mehrere Energie-Indizes investieren, und geschlossenen Fonds, die z.B. in Erneuerbare Energien wie Wind- oder Solarparks investieren, unterscheiden.

Wenn es gezielt um die grüne Geldanlage gehen soll, bleiben dem Investor praktisch nur geschlossene Erneuerbare-Energien-Fonds da bei diesen von vorne herein genau klar ist, in welche nachhaltigen Projekte das Kapital investiert wird. Auch diese Anlagen haben, wie bei geschlossenen Fonds üblich, eine Laufzeit von bis zu 20 Jahren und können während der Laufzeit, wenn überhaupt, nur am Zweitmarkt verkauft werden.

Private Equity Fonds

Private Equity Fonds investieren diversifiziert in verschiedene Unternehmen mit günstigem Rendite/Risiko-Profil sowie stabilen und hohen Cashflows. Durch die Diversifikation wird, gegenüber einem Direktinvestment, das Verlustrisiko beim Ausfall einer Investition auf alle Investoren des Fonds verteilt.

Eine besondere Form von Private Equity Fonds stellen Venture Capital Fonds dar, die gezielt in Startups mit innovativen Geschäftsideen oder -modellen investieren. Dabei wird auf einen möglichen IPO oder Exit des Startups mit entsprechend hoher Rendite spekuliert; demgegenüber steht ein hohe Wahrscheinlichkeit für eine Insolvenz des Startups. Durch Diversifikation soll auch hier ein möglichst ausgeglichenes Chance/Risiko-Profil erreicht werden.

Privatanleger können über als geschlossene Fonds ausgelegte Retail-Fonds im Rahmen eines Dachfondskonzepts in große Private-Equity-Fonds investieren.