Das Industriemetall Zink (Zinc)

Asien und immer wieder Asien, vor allem China. Zink hat da beinahe die gleiche Erfolgsgeschichte, wie so ziemlich jedes Industriemetall vorzuweisen. Die Emerging Markets heizen den Preis für Zink an.

Die globale Nachfrage nach Zink hat sich, wie auch bei vielen anderen Industriemetallen, stark in Richtung der Länder verschoben, die Zink auch gerade für den Auf- und Ausbau ihrer Infrastruktur benötigen. China und Indien sind da immer wieder auf der Nachfrageseite stark.

Besonders der große Bauboom in Asien brachte den Zinkpreis an der Börse LME auf schwindelerregende Höhen. Wie bei den anderen Industriemetallen während der weltweiten Krise war die Zink Preisentwicklung deutlich negativ. Anfang 2007 z.B. gab es noch Preise jenseits der Marke von USD 4.000 – zwischenzeitlich sackte der Zinkpreis bis auf ca. USD 1.050 ab.

Seit Anfang 2016 ist eine Entwicklung des Zinkpreis von 1.000 US-Dollar auf über 3.000 US-Dollar zu beobachten.

 

 

Zink: Eigenschaften und Gewinnung

Das Industriemetall Zink (chemisches Zeichen – Zn) ist ein bläulich-weißes Metall, dass schnell mit Säuren und Alkalien reagiert. Zink ist jedoch sehr korrosionsbeständig gegen kaltes Wasser oder feuchte Luft. Zink bildet nämlich eine Schutzschicht aus basischen Zinkcarbonaten.

Erhitz man Zink stark, so brennt es mit einer grünen Flamme zu Zinkoxid – einem farblosen Kristall oder zu weißem Pulver. Dieses Zinkoxid wird oft auch als Füllmaterial für Kautschuk, als Leuchtstoff für Leuchtschirme und auch zur Herstellung von Salben und Pudern verwendet.

Im Abbau von Zink ist gerade China führend, Australien, Peru, Kanada und die USA teilen sich die weiteren Plätze. Der globale Verbrauch wird mittlerweile fast zur Hälfte von Asien dominiert.

Was mit dem Zinkpreis übrigens passieren kann, wenn diese Länder durch Katastrophen mit ihrer Minenindustrie in der Förderungsquote deutlich zurückfallen, konnte man 2007/2008 in China während einem Erdbeben registrieren.

In der Minenindustrie tritt Zink meist mit Blei auf – die wichtigsten Zinkmineralien nennen sich Galmei, Wurtzit und Zinkblende.

Durch einen sehr aufwendigen Prozess, u.a. durch thermische Reduktion mit Koks und anschließender Elektrolyse, meist mit Aluminiumkathoden, wird die Zinkblende zu Metall reduziert. Dieses Metall kann dann mit verschiedenen anderen Metallen legiert werden.

Zink kann leicht gewalzt werden, idealerweise bei Temperaturen zwischen 100 und 150 Grad Celsius. Oft wird es zu Blechen, Drähten oder Rohren verarbeitet. Zur Korrosionsvermeidung wird z.B. Eisen elektrolytisch verzinkt – sog. Galvanisierungsprozess.

In der Biologie hat Zink ebenso eine besonders wichtige Bedeutung – es dient als Spurenelement für Mensch und Tier, aber auch für Pflanzen.

Die Bedeutung von Zink u.a. rund um das Thema Legierungen war schon den Assyrern und Babyloniern bekannt.

Zink: Produktion und Verwendung

In der heutigen Zeit wird bereits fast zwei Drittel des produzierten Zinks aus Erzen gewonnen, ein Drittel stammt schon aus dem Recylingbereich – z.B. aus der Schrottindustrie.

Der Korrosionsschutz von Stählen hat die größte Marktbedeutung bei der Verwendung von Zink. Metalllegierungen haben eine weitere große Bedeutung, z.B. Messing.

 

 

Rohstoff Zink: Preisentwicklung und Handel

Generell sollte man sich vergleichend die Stahlbranche weltweit ansehen. Zieht der weltweite Stahlverbrauch an, so zieht auch der Veredler Zink zunehmend an.

Der Rohstoff Zink ist in verschiedenen Formen handelbar. Der Handel mit Zink erfolgt an der weltweit größten Börse für Metalle, der London Metal Exchange (LME). Nebenbei wird Zink auch an der Warenterminbörse in Shanghai gehandelt.

Über die Börse oder aber auch außerbörslich sind eine Vielzahl von Investitionsmöglichkeiten in den Rohstoff Zink möglich. Zahlreiche Institute geben Anlegern die Möglichkeit neben dem direkten Handel an den Warenterminbörsen auch in Form von Derivaten am Handel teilzunehmen. Dies kann z.B. über Zertifikate, Fonds oder CFDs stattfinden.

Handel mit Zink – Besonderheiten

Indikator für die weitere Zink Preisentwicklung können z.B. die täglich herausgegebenen Lagerbestände der LME-Lagerhäuser sein. Dieses Zahlenwerk gibt u.a. Aufschluss über die Warenbewegungen.

Die Warenhäuser sind explizit für den jeweiligen Rohstoff lizenziert und reguliert. Die jeweiligen Statistiken über die Warenbewegungen erfolgen auf täglicher Basis, aber auch auf Wochen- und Monatsbasis.

 

 

Kontraktspezifikationen von Zink an der LME

Produktsymbol:
ZS

Zink Börse und Handelsplatz:
– London Metal Exchange (LME)

Handelszeiten an der LME via LME Select:
07:00 bis 19:00 Uhr

Handelszeiten an der LME via Ring-Trading:
First Session/Erste Session:
1st Ring: 12:10 bis 12:15 Uhr
2nd Ring (Official): 12:50 bis 12:55 Uhr Kerb Trading (nach Handelsschluss): 13:15 – 14:45 Uhr

Second Session/Zweite Session:
1st Ring: 15:05 bis 15:10 Uhr
2nd Ring: 15:45 bis 15:50 Uhr
Kerb Trading (nach Handelsschluss): 16:15 bis 16:50 Uhr

Der Handel mit LME Zink kann rund um die Uhr unter der Woche erfolgen. Broker bieten ebenso Telefon-Trading und elektronisches Trading über diverse Handelsplattformen an.
(Beachten Sie, dass die Handelszeiten international nach Greenwich-Zeit (GMT) angegeben werden)

Kontraktgröße:
25 Tonnen (t) mit einer tolerierten Abweichung von +/- 2%

Quotierung:
USD pro Tonne (t)

Kontraktzyklus:
täglich neu für den Cashmarkt und für den 3-Monats-Kontrakt, der auf täglicher Basis rollt – Laufzeiten in anderen Kontrakten bis zu 63 Monaten Laufzeit.

Tickgröße:
0,25 USD pro Tonne (t) via LME Select (0,50 USD via Ring-Trading) – Carries zu USD 0,01

Letzter Handelstag:
Ende des 3. Geschäftstags vor dem letzten Geschäftstag des Kontraktmonats

Reinheitsgrad/Qualität:
Zink in einem Reinheitsgrad von 99.995 % (minimum), das dem Standard BS EN 1179:2003 entspricht – Die Lieferung kann in Barren/Rohblöcken erfolgen.

Beachte:
Achten Sie wie bei jedem anderen Future genau auf den Kontrakt bzw. die Warenterminbörse! Die 3-Monats-Kontraktform ist generell die meistgehandelte!

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