thyssenkrupp AG: EBIT steigt um satte 35%

  • Fortsetzung der guten operativen Entwicklung
  • Zweistellige Zuwachsraten beim Auftragseingang
  • Bereinigtes EBIT +35 Prozent
  • Gesamtjahresausblick angepasst

thyssenkrupp AG: Der Industrie- und Technologiekonzern thyssenkrupp ist weiter auf Wachstumskurs: Auftragseingang, Umsatz und Bereinigtes Ergebnis liegen sowohl im 1. Halbjahr als auch im 2. Quartal des Geschäftsjahres 2016/2017 über dem Vorjahreszeitraum. “Operativ sind wir gut unterwegs. Alle Geschäfte haben zweistellige Zuwachsraten beim Auftragseingang erzielt. Unsere Industriegütergeschäfte Components Technology und Elevator Technology konnten dabei im 2. Quartal neue Höchstwerte erreichen”, sagt thyssenkrupp Vorstandschef Dr. Heinrich Hiesinger. Das Anlagengeschäft erreichte nach einem bereits starken 1. Quartal im 2. Quartal den höchsten Auftragseingang seit drei Jahren und bestätigt damit die Trendwende mit einer starken Projektpipeline.

 

Fast 200 Millionen Euro mehr
Das Bereinigte EBIT des Konzerns stieg im 1. Halbjahr um 35 Prozent auf 756 Mio EUR (Vorjahr 560 Mio EUR). Das 2. Quartal verbesserte sich um 31 Prozent auf 427 Mio EUR (Vorjahr 326 Mio EUR). Wie erwartet stark ist das Wachstum im Halbjahresvergleich bei Components Technology (+12 Prozent auf 176 Mio EUR) und Elevator Technology (+8 Prozent auf 422 Mio EUR). Außerdem zeigten sich deutlich positive Ergebniseffekte aus der Erholung der Preise bei Materials Services (+160 Mio EUR auf 173 Mio EUR) und Steel Americas[1] (+190 Mio EUR auf 51 Mio EUR). Dieser Trend gilt zwar auch bei Steel Europe, aufgrund der längerfristigen Verträge wirkt sich die Preiserhöhung hier allerdings zeitverzögert ab dem 2. Quartal aus. Durch die stark gestiegenen Rohstoffkosten, hauptsächlich bei Kokskohle, werden diese positiven Preiseffekte im europäischen Stahlgeschäft teilweise aufgezehrt (Bereinigtes EBIT +4 Mio EUR auf 119 Mio EUR im 1. Halbjahr; dabei +27 Mio EUR auf 92 Mio EUR im 2. Quartal).

 

“Die Rohstoffmärkte und damit die Werkstoffgeschäfte unterliegen starken Schwankungen, die wir nicht beeinflussen können. Deshalb konzentrieren wir uns strategisch auf den Ausbau der Industriegüter- und Dienstleistungsgeschäfte. Das ermöglicht uns, in Zukunft stabilere Ergebnisse zu erwirtschaften und profitabel zu wachsen”, fasst Hiesinger die Strategie des Konzernumbaus zusammen. ?R ƒ Auftragseingang und Umsatz lagen sowohl im 1. Halbjahr (+17 Prozent/+9 Prozent) als auch im 2. Quartal (+33 Prozent/+12 Prozent) über den Vorjahreswerten. Bei den Industriegütergeschäften entwickelte sich Components Technology unter anderem bei Pkw-Komponenten und Komponenten für schwere Nutzfahrzeuge in Westeuropa und China positiv. Bei Elevator Technology stieg der Umsatz vor allem in den USA, China und Süd-Korea.

Die Werkstoffgeschäfte profitierten hauptsächlich von der Erholung der Preise. Auch im Geschäftsbereich Steel Europe spiegelt sich diese Entwicklung bereits in einem durchschnittlich höheren Erlösniveau gegenüber dem Vorjahreshalbjahr wider.

 

Strategischer Verkauf
Wie bereits angekündigt, hat der strategisch wichtige Verkauf von CSA im 2. Quartal einen negativen Ergebniseffekt in Höhe von 0,9 Mrd EUR auf das Nettoergebnis. Ausschließlich wegen dieses einmaligen Effekts erzielte der Konzern nach den ersten sechs Monaten einen Periodenfehlbetrag von -855 Mio EUR (2. Quartal -870 Mio EUR). Nach Abzug der Minderheitenanteile lag der Wert bei -871 Mio EUR; das Ergebnis je Aktie betrug -1,54 EUR. Auf Basis der fortgeführten Aktivitäten, d.h. ohne Steel Americas, erwirtschaftete thyssenkrupp einen Periodenüberschuss im 1. Halbjahr von 58 Mio EUR (2. Quartal 64 Mio EUR).

Der Free Cashflow vor M&A lag mit -1.949 Mio EUR im 1. Halbjahr wie erwartet unter dem Vorjahreswert (-1.212 Mio EUR). Vor allem die gestiegenen Roh- und Werkstoffpreise führten zu einer temporär erhöhten Mittelbindung im Netto-Umlaufvermögen. Der Cashflow des 2. Quartals entwickelte sich mit -212 Mio EUR bereits besser als das Vorjahresquartal (-365 Mio EUR) und deutlich besser als das Vorquartal (-1.736 Mio EUR).

Die Netto-Finanzschulden des Konzerns stiegen entsprechend auf 5,8 Mrd EUR. Im 2. Halbjahr erwartet thyssenkrupp einen deutlichen Rückgang infolge des dann positiven Free Cashflows vor M&A. Daneben wird sich die Zahlung des Kaufpreises für CSA mit Vollzug der Transaktion positiv auswirken. Unter Berücksichtigung der freien Liquidität von 6,6 Mrd EUR sowie der ausgewogenen Fälligkeitenstruktur ist thyssenkrupp weiterhin solide finanziert. Das Eigenkapital ist gegenüber dem 31. Dezember 2016 von 3,3 Mrd EUR auf 2,3 Mrd EUR gesunken. Ursache dafür war der negative Ergebniseffekt von 0,9 Mrd EUR im Zusammenhang mit dem Verkauf von CSA.?R ƒ

 

Prognose wird angepasst
Für das laufende Geschäftsjahr 2016/2017 passt thyssenkrupp die Prognose an. Gründe dafür sind die Effekte aus der guten operativen Entwicklung, dem Verkauf von CSA sowie den jüngsten Verwerfungen auf den Rohstoffmärkten (insbesondere Kokskohle): Das Bereinigte EBIT soll auf 1,8 Mrd EUR steigen (bisher 1,7 Mrd EUR; Vorjahr 1.469 Mio EUR). Das Bereinigte EBIT der fortgeführten Aktivitäten soll dabei voraussichtlich bei 1,7 Mrd EUR liegen. Den Jahresüberschuss prognostiziert das Unternehmen bei positivem operativen Ergebnis ausschließlich auf Grund des negativen Ergebniseffektes im Rahmen des Verkaufs von CSA insgesamt deutlich negativ (bisher deutliche Steigerung ggü. Vorjahr; Vorjahr 261 Mio EUR).

Durch die infolge der eingetretenen Verwerfungen auf den Rohstoffmärkten und mengen- und preisbedingt deutlich erhöhte Mittelbindung im Netto-Umlaufvermögen der Werkstoffgeschäfte wird ein insgesamt negativer FCF vor M&A im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet (vorher leicht positiv; Vorjahr 198 Mio EUR).

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